KULT

Am I Post-Liberal?

Corona, Corona, Corona. The polycentric world is monothematic. What else to talk about, now? Trump is not yet, but will be, history; I'm running out of topics. Lockdown? New Year's Eve bangers? Armin Laschet? The culture lies prostrate, the brains rotate empty. I begin to suspect that I'm repeating myself. Whereby: It is a re-flex, a re-action. My friend Frank, for example. He says what he says and wants, three times, four times, five times. One day I am slightly annoyed and reply: "Listen! I got you the first time, you know?

Ivd 27-12-2020
Post-Liberal

Corona, Corona, Corona. Die polyzentrische Welt ist monothematisch. Worüber sonst sprechen, jetzt? Trump ist noch nicht, aber wird, Geschichte; mir gehen die Themen aus. Lockdown? Silvesterknaller? Luschet? Die Kultur liegt darnieder, die Hirne drehen leer. Mir kommt bereits der Verdacht, dass ich mich wiederhole. Wobei: Es ist ein Re–flex, eine Re-aktion. Mein Freund Frank, zum Beispiel. Er sagt, was er sagt und will, drei Mal, vier Mal, fünf Mal. Eines Tages bin ich leicht genervt und entgegne: „Hör mal!! Ich versteh Dich schon beim ersten Mal, weisst Du?

Ivd 11-12-2020

(II) Wandelnde Werte

Im ersten Teil des Essays habe ich Überlegungen zur inneren Dialektik von Wertvorstellungen angestellt. Mir ging es insbesondere um das Spannungsverhältnis zwischen dem was als „gut“ gilt und dem, was eben dieses „Gute“ real ist, nämlich oft höchst mehrdeutig. Dabei habe ich das blosse Misslingen („… gut gemeint, aber …“) vom inhaltlich Unguten unterschieden.

Anti-Amerikanismus

Samstag-Morgen war gekommen und ein heller, frischer, fröhlicher Sommermorgen war's. Jubel erfüllte jegliches Herz und wenn die Herzen jung waren, so brach er sich durch die Lippen Bahn. Fröhlichkeit thronte auf jedem Gesicht, jeder Schritt war elastisch. Die Akazien standen in voller Blüte und erfüllten die Lüfte mit ihren Düften.

Krisen. Gründerzeit.

I

Ivd 03-08-2020

(I) Wankende Werte

Seit vielen Jahren belästigt mich das Gefühl, dass die Richtschnur des Handelns, unser Verständnis davon, was gut oder richtig ist, ins Wanken geraten ist.  Wir bewerten etwas als gut, das dann einer Überprüfung nicht standhält. Wir wissen gar nicht mehr genau, was eigentlich gut ist (z.B.): Wachstum schafft Wohlstand UND Klimawandel.

Personen, die menstruieren

Wenn ich überhaupt so etwas wie „meine Heimat“ kenne, so ist es meine Sprache. Vielen Bemerkungen meines Umfeldes kann ich entnehmen, dass ich sie „ganz gut“ beherrsche; vielleicht auch etwas zu gut. Als ich kürzlich mit dem Notruf der Polizei zu tun hatte und einen Fall schilderte, in dem ich Hilfe brauchte, sagte der Beamte am Telefon: „Sie reden so komisch. Ich kann Sie kaum verstehen.“ Ich versteh den Mann: das war hochdeutsche Schriftsprache, deutlich prononciert und in gemessenem Tempo. Hört man im hessischen NordOst-Sibirien nicht alle Tage.

Ivd 17-06-2020

Ein Rückfall

Ich werde krank. 
Schon seit einiger Zeit verspüre ich eine aufkommende Meinungsintoleranz, mein Frontallappen revoltiert, ich habe dogmatische Hitzewallungen und in den letzten Tagen zeige ich regelrecht intellektallergische Abstossungsreaktionen. Ich will aber - eigentlich - gar nicht drüber reden; habe sogar Tendenz, die Krankheit zu leugnen. Wobei, das ist nicht ganz richtig, es ist ja eher, das ich mich mit dem Scheiss nicht auseinandersetzen will.