RULE

Saskia Esken

In der Zeit steht ein bemerkenswerter Text; ich musste tatsächlich eine Weile hin- und her- und darüber nachdenken, bis ich das für mich einordnen konnte.

„Wer zum Kegeln geht," hat MRR einmal gesagt, „muss damit rechnen, dass die Pins gezählt werden." Einerseits denke ich daher, ich: staatstragend, ich: zynisch ..., Politik ist Kommunikation, und wer deren Anforderungen nicht bedienen will oder kann, sollte das Feld räumen.

Ivd 16-03-2020

..., wenn sich die NATO auflöste

Bereits während meines Studiums im letzten Jahrtausend hatte sich die pazifische Region als aufkommendes geopolitisches Interessenfeld herumgesprochen, und spätestens mit Barack Obama wurde der strategische Wechsel der politischen Aufmerksamkeit regierungsamtlich. Dass die NATO wackelt, das wissen wir also nun schon eine ganze Weile. Europa reagierte: und steckte den Kopf tief in den Sand. 

Erst mit Donald Trump wurde der Haarriss zur Bruchkante und erst mit Emmanuel Macron hat das ein europäischer Politiker einmal ausgesprochen. 

Ein Grund findet sich immer

Apple soll für die Ermittlungsbehörden ein iPhone entsperren, das ein Massenmörder vor /während seiner Tat benutzt hat. Apple weigert sich. Apple habe bereits, heisst es in der FAZ, mehrere Gigabytes an Cloud-Daten geliefert, für die eine Entschlüsselung des Phones nicht notwendig gewesen sei. Der Justizminister will vollständigen Zugang – und es ist klar, dass es sich um einen neuerlichen Versuch handelt, einen Präzedenzfall zu schaffen. 

Zwei Herzen schlagen, ach, ...

In einem Interview in der Welt äussert sich Accenture-CEO Frank Riemensperger zu Fragen der deutschen (und auch europäischen) Industriepolitik und beschreibt den Stand, insbesondere in Fragen der Digitalisierung, als gut bis mangelhaft; wobei wir letzteres aus seinen samtweichen Worten herauslesen können/sollen/dürfen/müssen. 

Einerseits

Verstörend

Das Dossier der ZEIT zum Bevölkerungswachstum stiftet Optimismus und wird für seine differenzierte Berichterstattung über den grünen Klee gelobt. Es hat Verdienste, zeigt es doch eindringlich, dass blosse Extrapolationen (wie in der Vergangenheit) falsche und damit auch politisch fehlleitende Prognosen erzeugt. 

Zugleich ist das Dossier ein frappierendes Beispiel dafür, wie noch eine differenzierende Betrachtung unterkomplex bleibt und daher in die Irre führt.

Wert-Wechsel

Nach dem Nachrichten-Tsunami von 2013, nach Citizen 4 von Laura Poitras, nach Snowdon von Oliver Stone, nach zahllosen Interviews (zuletzt eine Stunde im DLF) – nach dem ganzen Medienrummel rund um Ed Snowdon: welche Fragen waren danach eigentlich noch offen? 

Was bleibt?

Entlastungsbeifall

Wenn Aufmerksamkeit die Währung unserer Zeit ist, dann verfügen nicht viele Menschen über ein grösseres Kapital, als Greta Thunberg. Sie hat es klug eingesetzt und dabei ist ihr eine stete Steigerung ihrer Aufmerksamkeitserträge gelungen. Diese Entwicklung ist, glaube ich, mit ihrem Auftritt vor der UN-Vollversammlung zu einem natürlichen Ende gekommen: Mehr geht nicht; was jetzt kommt ist bestenfalls Wiederholung. 

Greta Thunberg hat viel erreicht.